Die Standards G.993.5 und G.998.4 haben beide mit DSL (Digital Subscriber Line) zu tun, sind aber für unterschiedliche Optimierungen und Anwendungen gedacht:
- G.993.5: Dies ist der sogenannte VDSL2-Vectoring-Standard. Er wird verwendet, um Störungen (Übersprechen) zwischen den Kupferleitungen in einem Kabelbündel zu reduzieren, wenn VDSL2 genutzt wird. Vectoring ermöglicht es, höhere Datenraten zu erzielen, da die gegenseitigen Störungen (Crosstalk) zwischen den Leitungen in Echtzeit kompensiert werden. So können höhere Datenraten und stabilere Verbindungen auf bestehenden Kupferleitungen erreicht werden. G.993.5 ist also vor allem eine Technik zur Rauschunterdrückung und Leistungssteigerung für VDSL2.
- G.998.4: Dieser Standard beschreibt G.INP (G.998.4 Physical Layer Retransmission), eine Technik zur Fehlerkorrektur. G.INP sorgt für eine dynamische Fehlerkorrektur durch erneutes Übertragen von fehlerhaften Datenpaketen (Retransmission) im DSL-Netz. Im Vergleich zur Forward Error Correction (FEC) sorgt G.INP für geringere Latenzen und eine bessere Verbindung bei instabilen Leitungen. Es wird oft bei VDSL2 und anderen DSL-Technologien eingesetzt, um die Zuverlässigkeit und Stabilität zu verbessern, besonders in Umgebungen mit hoher Störanfälligkeit.
Zusammengefasst:
- G.993.5: Optimiert die Leistung von VDSL2 durch die Reduzierung von Crosstalk.
- G.998.4: Verbessert die Verbindungssicherheit und Stabilität durch dynamische Fehlerkorrektur.
Beide Techniken können zusammen genutzt werden, um die Stabilität und Geschwindigkeit auf VDSL2-Leitungen zu maximieren.
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