Bei einem DSL-Anschluss gibt es zwei wichtige Netzwerkebenen, die eine Rolle spielen:
Layer 2 (Datenverbindungsschicht) und Layer 3 (Netzwerkschicht). Diese Begriffe kommen aus dem OSI-Referenzmodell und betreffen, wie die Daten über das Netzwerk transportiert und verarbeitet werden.
Layer 2 DSL-Anschluss (Bitstromzugang / BSA)
- Ebene: Layer 2 ist die Datenverbindungsschicht, die sich auf die direkte Datenübertragung zwischen zwei Netzwerkgeräten konzentriert, ohne sich mit IP-Adressen zu beschäftigen.
- Technik: Bei einem Layer 2-Anschluss wird die Datenverbindung bis zum Netz des Internet Service Providers (ISP) des Kunden geführt. Die Übertragung erfolgt von der Vermittlungsstelle bis zum Netz des ISPs des Kunden, der die Daten dann weiterverarbeitet.
- Merkmale:
- Der ISP des Endkunden übernimmt die Kontrolle über das IP-Routing.
- Ermöglicht es alternativen Anbietern, die DSL-Infrastruktur der Telekom oder eines anderen Netzbetreibers zu nutzen und eigene IP-Adressen zuzuweisen.
- Der Kunde erhält eine Verbindung, bei der der Datenstrom durch das Netz des Vorleistungserbringers (z. B. Telekom) zu seinem Anbieter geleitet wird, bevor er ins Internet geht.
- Anwendungsfall: Layer 2 wird häufig für Verbindungen genutzt, bei denen der ISP den Zugang vom Netzbetreiber kauft und auf seine Weise IP-Routing und Konfiguration steuert.
Layer 3 DSL-Anschluss (IP-Bitstromzugang)
- Ebene: Layer 3 ist die Netzwerkschicht, die sich auf IP-Adressen und das Routing von Datenpaketen im gesamten Netzwerk konzentriert.
- Technik: Bei einem Layer 3-Anschluss übernimmt der Netzbetreiber das Routing auf IP-Ebene bis hin zum Ziel. Die IP-Adresse und das Routing wird auf Seiten des Vorleistungserbringers (z. B. Telekom) kontrolliert und zugeteilt.
- Merkmale:
- Der Netzbetreiber, der die physische DSL-Infrastruktur betreibt, ist auch für das IP-Routing verantwortlich.
- Der Endkunde hat weniger Einfluss auf das Routing, da der Betreiber des Netzes die IP-Adressen vergibt und verwaltet.
- Oftmals wird der Layer 3-Zugang für Massenmärkte genutzt, bei denen der Betreiber die volle Kontrolle über das Netz und den Datenverkehr behalten möchte.
- Anwendungsfall: Layer 3 eignet sich für Kunden, die eine einfache Internetverbindung benötigen, ohne dass der ISP direkten Einfluss auf das IP-Routing haben muss.
Zusammenfassung
- Layer 2: Der ISP des Kunden übernimmt das IP-Routing; die Infrastruktur des Netzbetreibers wird bis zum Netz des ISPs genutzt.
- Layer 3: Der Netzbetreiber übernimmt das IP-Routing und die IP-Zuweisung; der ISP hat weniger Einfluss auf das Routing.
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