
Die Technologien Glasfaser, ADSL und VDSL bieten unterschiedliche Möglichkeiten, um Daten über das Internet zu übertragen, und unterscheiden sich vor allem in Geschwindigkeit und Übertragungsqualität. Glasfaser ist die modernste Variante und nutzt Lichtimpulse in Glasfaserkabeln, um hohe Datenraten über weite Strecken verlustfrei und stabil zu übertragen. ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line) ist eine ältere Technologie, die Daten über Kupferkabel schickt, allerdings mit begrenzter Geschwindigkeit und einer höheren Anfälligkeit für Signalverluste. VDSL (Very High Bitrate Digital Subscriber Line) ist eine Weiterentwicklung von ADSL, die ebenfalls auf Kupferkabeln basiert, aber durch technische Optimierungen höhere Übertragungsgeschwindigkeiten und kürzere Latenzen bietet. Während Glasfaser als besonders zukunftssicher gilt, werden ADSL und VDSL vor allem dort eingesetzt, wo Glasfaser noch nicht ausgebaut ist.
Glasfaser: Glasfaserkabel bieten im Allgemeinen eine niedrige Latenz, da sie Daten über Lichtsignale nahezu verlustfrei und mit hohen Geschwindigkeiten übertragen. Hier beträgt der Ping zur IPv4-Adresse 1.1.1.1 durchschnittlich 15,8 ms und zu Google (IPv6) 14,9 ms. Das ist eine gute Leistung, allerdings beeinflussen Faktoren wie Routing oder Netzbetreiber die endgültige Latenz leicht, weshalb Glasfaser in deinem Fall hier etwas höher liegt.
In meinem Test-Aufbau verwende ich ein Glasfaser ONT von Genexis welches über den WAN-Port der Fritz!Box verbunden ist.




ADSL: ADSL, basierend auf Kupferkabeln, zeigt in deiner Messung mit 3,5 ms (IPv4) und 23,8 ms (IPv6) deutliche Unterschiede in der Latenz, wobei die IPv4-Latenz sehr niedrig ausfällt. Dies liegt daran, dass ADSL eine direkte Verbindung zum DSLAM (dem zentralen Verteiler) hat, oft ohne zusätzliche Netzwerkebenen. Diese niedrige Latenz über IPv4 ist jedoch oft instabil und variiert stärker je nach Leitungslänge und Störungen, was besonders bei IPv6 sichtbar wird.





VDSL: VDSL, eine verbesserte Kupfervariante, erzielt mit 9,2 ms (IPv4) und 12,4 ms (IPv6) mittlere Ping-Werte. Durch das Vectoring-Verfahren reduziert VDSL die typischen Störungen auf Kupferleitungen und erreicht dadurch eine stabilere und niedrigere Latenz als ADSL, obwohl es tendenziell stärker von der Leitungslänge beeinflusst wird als Glasfaser.





Zusammengefasst:
- Glasfaser punktet mit hoher Stabilität und ist in der Regel latenzärmer, bleibt hier aber leicht hinter den Erwartungen.
- ADSL bietet im optimalen Fall sehr niedrige Ping-Werte bei IPv4, kann jedoch Schwankungen bei IPv6 aufweisen.
- VDSL ist eine gute Zwischenlösung mit solider Latenz und Stabilität.
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