Bewertung des TP-Link Aginet VX800v

Eine durchwachsene Nutzererfahrung

Der TP-Link Aginet VX800v bietet viele Features und eine solide Performance, jedoch zeigen sich im praktischen Einsatz einige Schwachstellen, die den Nutzerkomfort einschränken. Nachfolgend eine detaillierte Bewertung basierend auf den Erfahrungen und Rückmeldungen:


1. Verlust der TP-Link ID und Registrierung

Problem: Der Router „vergisst“ regelmäßig die TP-Link ID, insbesondere nach einem Neustart. Obwohl über die Aginet-App remote zugegriffen werden kann, erscheint in der Benutzeroberfläche des Routers, dass keine Benutzerinformationen gespeichert sind.
Bewertung: Dies ist ein gravierendes Problem, da die erneute Anmeldung umständlich ist und Vertrauen in die Stabilität der Software untergräbt.
Verbesserungsvorschlag: Die TP-Link ID sollte dauerhaft gespeichert bleiben, unabhängig von Neustarts. Eine Synchronisierung zwischen App und GUI wäre wünschenswert.


2. VDSL-Geschwindigkeit

Problem: Im Vergleich zu einer AVM Fritz!Box erreicht der VX800v etwa 5–15 % geringere VDSL-Datenraten, selbst bei identischer Konfiguration.
Bewertung: Dieser Unterschied ist besonders für Nutzer mit hoher Bandbreite störend. TP-Link könnte durch Firmware-Optimierungen die DSL-Synchronisationsleistung verbessern.
Positiv: Das WLAN des VX800v überzeugt im Vergleich zur Konkurrenz durch überdurchschnittliche Reichweite und Stabilität.


3. Fehlerhafte DDNS-Funktionalität

Problem: Nach einem Neustart des Routers wird der zuvor eingerichtete DDNS-Name oft als „belegt“ angezeigt, obwohl er noch mit dem Router verknüpft ist. Zudem treten sporadische Zugriffsprobleme auf, die nur durch Deaktivieren und erneutes Aktivieren von DDNS behoben werden können.
Bewertung: Diese Inkonsistenz erschwert die Nutzung von Remote-Zugängen erheblich.
Verbesserungsvorschlag: Eine zuverlässigere Implementierung der DDNS-Funktion, die Namen nach einem Neustart korrekt beibehält.


4. Benutzeroberfläche und Übersetzungen

Problem: Die deutsche Benutzeroberfläche weist zahlreiche Übersetzungsfehler auf, besonders in den erklärenden Texten.
Bewertung: Dies wirkt unprofessionell und kann zu Missverständnissen bei der Konfiguration führen.
Verbesserungsvorschlag: Eine gründliche Überarbeitung der Übersetzungen in Zusammenarbeit mit Nutzern oder lokalen Experten.


5. Anzeigeprobleme bei LAN-Clients

Problem: In der Weboberfläche werden per LAN verbundene Geräte gelegentlich als WLAN-Geräte angezeigt, insbesondere nach einer Verbindung über einen Mesh-Repeater.
Bewertung: Obwohl dieser Fehler nur temporär auftritt, beeinträchtigt er die Übersichtlichkeit der Netzwerkanzeige.
Verbesserungsvorschlag: Eine präzisere Zuordnung von LAN- und WLAN-Geräten in der Web-GUI.


6. Automatische Ersteinrichtung

Problem: Der Router erkennt standardmäßig DS-Lite statt Dual-Stack, obwohl der Anbieter Dual-Stack bereitstellt. Abhilfe verschafft der Abbruch der Ersteinrichtung und die Konfiguration als „manuell“.
Bewertung: Dies erschwert die Einrichtung und kann unerfahrene Nutzer verunsichern.
Verbesserungsvorschlag: Eine robustere automatische Erkennung und korrekte Darstellung der Konfiguration.


7. Positive Aspekte

  • WLAN-Performance: Deutlich besser als bei vielen Konkurrenzmodellen, einschließlich AVM Fritz!Boxen.
  • Konfigurationen: Außerdem bietet der Router eine beeindruckende Vielfalt an Konfigurationsmöglichkeiten.
  • Hochwertige Hardware: Die Ausstattung mit einem 2.5-Gbit-Port und einem SFP-Port für ONT-Anbindungen ist herausragend und spricht vor allem Technik-Enthusiasten an.

Fazit

Der TP-Link Aginet VX800v ist ein vielversprechender Router, der durch starke WLAN-Leistung und moderne Funktionen punktet. Jedoch trüben technische Schwächen, fehlerhafte Übersetzungen und Software-Inkonsistenzen das Gesamtbild. Mit gezielten Firmware-Updates und Optimierungen könnte der VX800v sein Potenzial voll ausschöpfen und eine ernstzunehmende Alternative zu etablierten Herstellern wie AVM werden.

Ich werde die weiteren Updates teilen, sobald ich Neuigkeiten von TP-Link erhalte.

Gesamtbewertung: ★★★☆☆ (3/5)

Über Raffael Haberland 55 Artikel
Ich habe Informatik an der Technischen Universität Darmstadt sowie Wirtschaftswissenschaften an der Universität Heidelberg studiert. Derzeit bin ich als Testmanager in der Testautomation und Softwareentwicklung im Telekommunikationssektor tätig. Mein Fokus liegt auf der Bewertung von Prototypen sowie der Qualitätssicherung und Optimierung von Prozessen, insbesondere durch die Entwicklung und Implementierung automatisierter Tests.

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