Alle Details zu diesem Produkt können auf der Herstellerseite von AVM entnommen werden, diesbezüglich gehe darum nur ggf. ein.
https://avm.de/produkte/fritzbox/fritzbox-5690-pro
In diesem Artikel geht es vorzugsweise um die Ersteinrichtung der Fritz!Box 5690 Pro unter allen Medien. Hierbei betrachte ich die einfachste Inbetriebnahme via „OneTouch“ bei der der Kunde nur den Internetanbieter auswählen muss und dann die FritzBox durch den vom Internetbieter bereitgestellten ACS konfiguriert wird.
Alternative Einwahlmöglichkeiten sind ZeroTouch, bei dieser muss der Kunde noch nicht einmal den Provider auswählen, da die FritzBox vorkonfiguriert (gebrandet) ist. Dies funktioniert nur dann, wenn Branding der FritzBox mit dem Internetanbieter der die Internetverbindung bereitstellt identisch ist.
Ist dies nicht der Fall, kann jede gebrandete FritzBox via OneTouch (Providerauswahl) in betrieb genommen werden.
Testaufbau
Anschlüsse:
Zur Verfügung stehen mir die Anschlüsse DSL, Glasfaser (nativ und über einen ONT) und LTE von 1&1.
Hardware: AVM FritzBox 5690 Pro mit der aktuellsten Laborversion
Ersteinrichtung an DSL
Hier wähle ich den Internetanbieter 1&1 aus:
Darauf hin wird die Verbindung geprüft und die FritzBox versucht eine PPP-Einwahl über DSL, genauer V-DSL. Ist die PPP-Einwahl mit den im 1&1 Telecom GmbH hinterlegten Profil der FritzBox erfolgreich, wird der ACS kontaktiert um die FritzBox zu provisionieren.
Wichtiges Wissen zu Glasfaser
Glasfaser ist ein „shared Medium“ gleich wie Docsis, das bedeutet, dass alle angeschlossenen Clients im „letzten Teilabschnitt“ offen kommunizieren. Hierbei schützt uns dann nur der korrekt verschlüsselte Datenverkehr vor „Mitlesen“. Diese Verschlüsselung impliziert aber nicht SSL so wie z.B. bei SMTP oder HTTPS, sondern die Verschlüsselung zwischen ONT und OLT bei Glasfaser und bei Docsis zwischen Endgerät und KUZ. Damit dies reibungslos funktioniert und sich kein Modem als „falscher“ Client ausgeben kann, muss bei shared Medien das Modem vom Netzbetreiber im Vorfeld korrekt angemeldet werden. Das bedeutet aber auch, dass man bei Glasfaser wie auch Docsis seine Hardware nicht einfach so tauschen kann. Bei jedem Hardwaretausch muss der Provider darüber informiert werden, damit die neue Seriennummer / ModemID für den User eingetragen wird.
Ersteinrichtung an Glasfaser
Hierbei wird die FritzBox 5690 Pro über das gesteckte ONT am SFP Port der FritzBox online genommen.
Mit im Lieferumfang befindet sich hier auch optional eon AON SFP, je nach Internetanbieter muss das richtige SFP an der FritzBox gesteckt werden.
Analog wie bei der Ersteinrichtung am DSL Anschluss muss auch hier der Internetanbieter ausgewählt werden. Ebenfalls wie bei DSL ist es in meinem Fall 1&1 Telecom GmbH.
Wie am DSL Anschluss versucht die FritzBox 5690 Pro nun eine PPP-Einwahl über Glasfaser.
Ist die PPP-Einwahl erfolgreich, wird die FritzBox über den ACS von Internetanbieter provisioniert.
Danach geht es wieder analog wie bei der Inbetriebnahme am DSL-Anschluss weiter.
Ersteinrichtung über WAN
Der WAN-Port ist eine LAN Schnittstelle an der Fritzbox, bei den „größeren“ Modellen wie 5590, 5690 Pro, 7590, 7590 AX oder 7690 ist dieser Port blau gekennzeichnet. Telekom eigene Router wie beispielsweise die Speedport Modelle verfügen ebenfalls über einen blauen WAN Port. Über diesen Port lassen sich externe Modems oder auch ONTs anschliessen. Im Normalfall wird dadurch ein reiner DSL-Router wie z.B. 7510, 7520, 7530, 7530 AX, 7590, 7590 AX und 7690 „glasfasertauglich“. Sprich man kann alle Vorteile von Glasfaser durch das Verbinden mit einem ONT erhalten.
Viele Schritte sind hier wieder analog zu DSL oder Glasfaser Ersteinrichtung.
Bei der Ersteinrichtung versucht die Fritzbox nun zuerst ein DSL Signal am DSL Port zu spüren, liegt kein Sync an z.B. weil kein Anschluss geschaltet ist oder kein DSL Kabel gesteckt ist, versucht die FritzBox über den gesteckten ONT am SFP ein Glasfasersignal zu spüren. Schlägt dies auch fehl, fragt die Fritzbox, welche Zugangstechnik genutzt werden soll. In unserem Fall verwende ich ein ONT, welches am WAN-Port angeschlossen ist. Anders wäre es, wenn ich über Glasfaser online kommen möchte, aber die Glasfaserleitung noch nicht geschaltet ist.
In unserem Fall ist es wieder der Internetanbieter 1&1 Telecom GmbH.
Auch hier wird analog zu DSL und Glasfaser direkt am SFP ONT die Internetverbindung geprüft.
War die PPP-Einwahl erfolgreich, versucht die FritzBox den ACS des Internetanbieter zu erreichen um die Konfiguration abzufragen und sich zu provisionieren.
Ersteinrichtung über LTE
Es gibt auch die Möglichkeit die Ersteinrichtung über LTE, dies ist von 1&1 Seiten nur für die 7000 Modelle vorgesehen, das bedeutet reine Glasfaser FritzBoxen wie 5530 oder 5590 haben diese Funktion nicht.
Warum die Ersteinrichtung über LTE eine Option darstellt liegt auf der Hand, z.B. wenn man umzieht oder die Schaltung der DSL Verbindung am gewünschten Ort erst in naher Zukunft möglich ist. Hierbei wird dann die Fritzbox über eine verbunden „LTE-USB Antenne“ verbunden und ersteingerichtet.
Sobald die Schaltung der DSL-Leitung erfolgreich war, wechselt die Fritzbox dann automatisch auf die Primäre Internetverbindung über DSL. Für Glasfaser ist das nur mit dem Umweg möglich, in dem man die FritzBox offline über den Startcode oder Benutzername mit Passwort provisioniert und dann im Nachgang unter Internet > Mobilfunk den Ausfallschutz manuell aktiviert.
Analog wie bei DSL, Glasfaser und WAN.
Wichtig ist hier, dass Auswahl über DSL / WAN als Internetzugang ausgewählt ist.
Auch hier wählen wir 1&1 Telecom GmbH aus.
Es erfolgt die ilosoriesche Prüfung der Internetverbindung, die natürlich erfolglos bleibt, da unser Router weder über ein DSL noch Glasfaser verfügt.
Es kommt zur Technologieauswahl, bei der wir 1&1 LTE-/HSPA+ Antenne auswählen.
Es kommt zur Überprüfung der SIM Karte mit anschließender Legitimation per Pin-Eingabe.
Es folge nun die Startcodeeingabe da über LTE kein ZeroTousch durchgeführt werden kann.
Analoge Abfolge wie bei der oberen Ersteinrichtung.
Sonderfall Ausfallschutz oder persistente LTE Verbindung
Dies Option steht auch den reinen Glasfasermodellen 5590 und 5530 zur Verfügung.
Wichtiges Wissen bezüglich der LTE Verbindung
An einer Fritzbox kann jede Art von LTE Hotspot oder auch 5G/4G-Handy im tethering Modus über USB angeschlossen werden und als Fallback der Primären Internetverbindung genutzt werden.
Sonderfall Startcode bei 1&1
Bei 1&1 gibt es einen „Fallback“, der dann greift, wenn OneTouch oder ZeroTouch fehlschlägt, dabei muss sich dann der Kunde über einen von 1&1 für den expliziten Benutzer bereitgestellten Code zu verifizieren. Dieser Startcode muss zwei mal hintereinander korrekt eingegeben werden.
Analog geht es dann wie bei den oberen Ersteinrichtungen weiter.
Sonderfall Benutzername und Passwort
Wer keinen Startcode mehr hat kann sich auch mittels Benutzername und zugehörigem Passwort legitimieren. Gleiches Prinzip der Legitimation verwenden auch andere Internet Anbieter wie z.B. die Deutsche Telekom.
Hierzu muss auf „Wenn Sie keinen Start-Code haben klicken Sie bitte hier.“ geklickt werden.
Vorausgewählt ist dann in unserem Fall 1&1 Telecom GmbH.
Es kommt zu Eingabeaufforderung von Benutzername und dem zugehörigen Passwort.
analog geht es wie in den beiden oberen Ersteinrichtungen weiter.
Sonderfall Schaltung erfolgt erst in der Zukunft
Bei 1&1 kann man schon vor dem Schaltungstermin die FritzBox in Betrieb nehmen, das bedeutet man kann die FritzBox im Vorfeld schon konfigurieren und einrichten. So dass, sobald die Schaltung durch den Internetanbieter erfolgt man sofort online kommt ohne weitere Einstellungen vorzunehmen. Hierbei wird nach der fehlgeschlagenen Internetverbindung gefragt, ob die Internetverbindung schon geschaltet ist oder noch nicht. Wird bereits geschaltet ausgewählt wird die Prüfung erneut durchgeführt. Wählt man die Schaltung erfolgt in der Zukunft, kann man mit der Einrichtung der FritzBox fortfahren.
Analog geht es dann wie bei den oberen Ersteinrichtungen weiter.
Übersicht
Hier noch ein paar Impressionen der FritzBox 5690 Pro und Übersicht über das Menü und Einstellmöglichkeiten die bei der 5690 Pro anders sind als bei anderen FritzBoxen.
Zusammenfassung
Die Fritzbox ist erst vor wenigen Tagen auf dem Markt erschienen und ist eine neu entwickelte Hardware wie es sie in der Vergangenheit noch nicht gegeben hat, da sie zum ersten Mal DSL und Glasfaser zusammen in einer Hardware bereit stellt. Dem geschuldet ist die Firmware der 5690 Pro ebenfalls neu und auch mit „heißer Nadel“ gestickt. Man sieht es, dass andere gängige Modelle schon bei der Firmware Version 7.81 und 7.90 angekommen sind, dagegen haben wir bei der 5690 Pro noch die Version 7.61 und diese ist aus meiner Sicht aus zwei Softwarepaketen für zwei unterschiedliche Hardware kombiniert worden. Die Fritzbox hat von der Hardware gesehen noch viel Potential und dass es an der ein oder anderen Stelle noch etwas hakelig ist, ist zu verschmerzen, da man an allen Medien (DSL/Glasfaser/WAN/LTE) online kommt. Ich bin mir sehr sicher, dass in absehbarer Zeit Updates nachgeliefert werden, welche die 5690 Pro zu einem runden Produkt machen.
Produktempfehlung
Wer aktuell noch DSL hat und in absehbarer Zeit auf Glasfaser wechseln wird ist hier mit der 5690 Pro zukunftssicher, da unter anderem schon WiFi6 und WiFi7 unterstützt wird. WiFi7 hat den Großen Vorteil, dass dies noch nicht so verbreitet wie WiFi6 ist und daher kommt es zu wenig Kollision mit Nachbarnetzen, was bedeutet, dass die Reichweite größer ist als mit WiFi6, jedoch müssen Clients auch WiFi7 fähig sein und das sind momentan nur wenige. Wer hingegen schon Glasfaser hat, ist aus meiner Sicht mit einer 5530 oder 5590 besser bedient, da dann das verbaute DSL-Modem überflüssig ist.
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